Muskelzerrung

Schnell passiert: Muskelzerrung
Entstehung einer Zerrung des Muskels
Wie auch der bereits angesprochene Muskelfaserriss oder aber der noch schlimmere Muskeldurchriss gehören Muskelzerrungen zu denjenigen Verletzungen an einem Muskel, bei denen die Haut von Beschädigungen verschont bleibt und nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Muskelzerrungen entstehen nicht etwa aufgrund äußerer Einflüsse wie beispielsweise infolge von Schlägen oder Tritten, sondern entwickeln sich stattdessen allmählich. Eine übermäßige Dehnung des entsprechenden Muskels verursacht eine Kontraktion, die wiederum zu einer Muskelverhärtung sowie zu krampfartigen Schmerzen führt. Hierbei werden die Muskelfasern noch nicht geschädigt. Sollte die Belastung des Muskels trotz der Zerrung jedoch fortgesetzt werden, droht die Gefahr, dass sich die Muskelzerrung zu einem Muskelfaserriss verschlimmert.
Daraus resultiert der entscheidende Unterschied bezüglich der Symptome beider genannter Verletzungen, Ein Muskelfaserriss tritt plötzlich auf, während sich eine Zerrung des Muskels mit leichten Beschwerden bemerkbar macht. Diese steigen daraufhin an und können in schweren Krämpfen enden. Für die Schmerzen sind dabei die Entzündungsreaktionen verantwortlich. Eine Muskelzerrung ist von außen nicht ersichtlich. Da nicht nur die Fasern ohne Verletzungen bleiben, sondern es auch im umliegenden Gewebe zu keinen Blutungen kommt, ist kein Blutergusses sichtbar. Sehr schmerzhaft ist hierbei die Rückenzerrung.
Ursachen und Einflussfaktoren der Muskelzerrung
Ausgelöst wird eine Muskelzerrung durch einen gestörten Spannungszustand der Muskulatur beziehungsweise durch eine gestörte Regulation der Funktionen der Muskeln. Diese wiederum werden durch einen Wechsel der Belastungen verursacht. Vor allem in Kombination einiger, im Folgenden genannten, Faktoren erhöht sich die Gefahr einer Muskelzerrung. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem
- ein zu kurzes Aufwärmprogramm vor Beginn der Belastung,
- kühle Temperaturen,
- erschöpfte Muskeln,
- Nährstoff- beziehungsweise Flüssigkeitsmangel,
- Fehlstellungen der Füße oder falsche Laufschuhe sowie
- sportliche Betätigungen trotz schlechtem Zustand der Gesundheit oder während Müdigkeit.
Die Diagnose einer Muskelzerrung wird erschwert durch die bereits angesprochene Tatsache, dass diese von außen nicht erkennbar ist. Aus diesem Grund ist der behandelnde Arzt auf eine korrekte Schilderung der auftretenden Symptome und Beschwerden angewiesen. Er muss die verschiedenen Muskelfunktionen, die bei einer Muskelzerrung zu Einschränkungen führen, überprüfen. Die eingesetzten Verfahren zur Diagnose wie etwa eine Kernspintomografie oder aber eine Ultraschalluntersuchung sind bei Muskelzerrungen nicht anzuwenden. Infolge einer Zerrung kommt es zu keinen Veränderungen oder gar Beschädigungen an den Muskelfasern und aus diesem Grund ist das bildgebende Verfahren nicht möglich.
Die häufigsten Arten von Muskelzerrungen
Auch wenn Muskelzerrungen generell jeden Muskel betreffen können, so kommt es aufgrund des Körperaufbaus vorwiegend zu Zerrungen in folgenden Muskelgruppen:
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Klassifikation nach ICD-10: M62.6 Muskelzerrung S00 – T14 (akute) Verletzungen (nach Körperregion) |
Die Therapie ist bei allen diesen Muskeln ähnlich solange kein Muskelfaserriss vorliegt. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Therapie einer Muskelzerrung und vorbeugende Maßnahmen
Therapiert wird die Zerrung der Muskulatur nach der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagerung), bei welcher die Reduzierung der Muskelspannungen im Vordergrund steht. Später folgen Bewegungen zur besseren Durchblutung des Gewebes. Zur Vorbeugung wird empfohlen, das Aufwärmprogramm – inklusive Dehnübungen – nicht zu kurz zu halten, des Weiteren muss ausreichend getrunken und ein Salzmangel vermieden werden. Hier gibt es mehr zum Thema Muskelzerrung Behandlungen.
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