Behandlung

Behandlung der Muskelzerrung

Akute Belastungen können zu einer Dehnung eines Muskels über dessen physiologisches Maß hinaus führen, wodurch dieser überdehnt wird und mit einer Zerrung reagiert. Bei einer solchen Muskelzerrung ziehen sich die Muskelfasern infolge der Überbelastung reflektorisch zusammen und verkrampfen; allerdings sind derartige Reaktionen nicht nur bei Über-, sondern auch bei lang anhaltenden Fehlbelastungen möglich. Bemerkbar macht sich eine Zerrung zunächst durch eines leichtes Ziehen, das sich bis hin zu schmerzhaften Krämpfen weiterentwickeln kann. Sollten derartige Symptome auftreten, ist es von großer Wichtigkeit, unverzüglich die Belastung zu unterbrechen, da andernfalls aus der Zerrung gar ein Muskelfaserriss werden kann.

Muskelzerrung behandeln: Sofort kühlen

Doch ein alleiniges Unterbrechen der Belastung ist noch nicht ausreichend, denn nach dem Bemerken einer Muskelzerrung zählt jede Minute: Es sollte unverzüglich mit der Behandlung der Zerrung begonnen werden, um die Dauer der Verletzung so gering wie möglich zu halten. Hierbei muss zunächst der betroffene Muskel gekühlt werden. Am besten wird hierfür eine elastische Binde zunächst in Eiswasser getränkt und daraufhin angelegt.

Alternativ besteht die Möglichkeit, sogenannte “Cold Packs” zu verwenden – allerdings ist bei diesen darauf zu achten, dass die Packs nicht unmittelbar auf die Haut gelegt, sondern zuvor in ein Tuch eingewickelt werden, andernfalls besteht die Gefahr von Einfrierungen an der Haut, da sich aufgrund der Kälte die Blutgefäße zusammenziehen. Dies hätte zur Folge, dass die Haut nicht mehr mit Blut versorgt wird und abstirbt. Die erläuterte Sofortbehandlung mit Kälte beziehungsweise Eis hat zum Ziel, die Muskelspannung zu reduzieren. Auf keinen Fall darf unmittelbar nach einer Zerrung mit Wärme behandelt werden.

Behandlung der Muskelzerrung nach der PECH-Regel

Im Allgemeinen erfolgt die Behandlung nach einer Muskelzerrung nach der sogenannten PECH-Regel. Hierbei steht “P” für Pause, “E” für Eis, “C” für Compression sowie “H” für Hochlagerung. Mit Pause ist die bereits angesprochene sofortige Einstellung der Belastung gemeint, die Kühlung der betroffenen Stelle mit Eis wurde ebenfalls schon erläutert. Compression bezeichnet das Anlegen von Kompressionsverbänden, allerdings ist deren Wirkung bei Muskelzerrungen umstritten: Einige Experten argumentieren, bei einer Zerrung entstünde kein Hämatom, weshalb derartige Verbände nicht notwendig seien. Die noch fehlenden Hochlagerungen – vor allem bei Beinen – lindern die Schmerzen. Des Weiteren ist die Einnahme sogenannter Antiphlogistika ratsam; bei besagten Medikamenten handelt es sich um Abschweller beziehungsweise um Entzündungshemmer, welche für eine schnellere Rückbildung einer sich gegebenenfalls gebildeten Gewebswasseransammlung sorgen.

Leichte Bewegungen zum Lockern der Verkrampfungen

Bei der Behandlung der Muskelzerrung ist es wichtig, die inaktive Genesung abzuwarten. Allerdings besteht die Möglichkeit, mit leichtem Bewegen und Dehnen – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze – die Verkrampfungen zu lockern, später ist auch leichtes Traben, Schwimmen oder Radfahren hilfreich. Ab dem dritten Tag kann darüber hinaus zur Beschleunigung der Regenrationsprozesse im Muskel milde Wärme eingesetzt werden. Die Dauer der Muskelzerrung ist letztendlich zum einen davon abhängig, ob sofort die Belastung unterbrochen und mit der Behandlung begonnen wurde, zum anderen ist auch der individuelle Heilungsverlauf der betroffenen Person ausschlaggebend. Demzufolge sind bei richtiger Behandlung einige Muskelzerrungen bereits nach drei bis fünf Tagen wieder abgeklungen und intensive Belastungen möglich, andere Zerrungen ziehen sich dagegen über zwei oder gar drei Wochen hin.