Wadenzerrung

Wadenzerrungen: häufige Verletzungen bei Läufern und Fußballspielern

Bei sportlichen Aktivitäten kommt es nicht selten zu Verletzungen in der Wade; vor allem Fußballprofis müssen oft aufgrund dortiger Blessuren – unvergessen ist beispielsweise der Fall von Michael Ballack mit der “Wade der Nation”, der das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land aufgrund von Wadenbeschwerden verpasste – pausieren, doch auch Läufer sind häufig dort angeschlagen. Gerade bei Letzteren besteht in Kombination mit einer unebenen Strecke oder aber unvorsichtigen, womöglich gar ruckartigen Bewegungen die Gefahr einer Wadenverletzung. Zu den eher harmloseren Verletzungen in der Wade gehört die Wadenzerrung (auch Distension genannt): Hierbei wird der Wadenmuskel – in der Fachsprache als “Musculus triceps surae” bezeichnet – zu stark belastet, wodurch es zu einer Überdehnung kommt. Im Gegensatz zu einem Muskelfaserriss in der Wade sind die Fasern der Muskeln jedoch nicht beschädigt, auch das umliegende Gewebe oder die Haut wird nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Symptome einer Wadenzerrung erkennen

Infolge der angesprochenen Dehnung des Wadenmuskels über dessen physiologisches Maß hinaus entwickelt sich anfänglich ein leichtes Ziehen – darüber hinaus wird oftmals ein kalter Luftzug gespürt. Während bei dem erwähnten Muskelriss die Symptome plötzlich auftreten, ist bei einer Wadenzerrung eine Entwicklung der Beschwerden erkennbar: Das anfängliche Ziehen verstärkt sich zu krampfähnlichen Schmerzen, der Muskel zieht sich dabei zusammen und verhärtet. Ausgelöst werden Wadenzerrungen in der Wade unter anderem durch schnelle Bewegungen, durch falsche Belastungen der Beine beim laufen – beispielsweise durch schlechtes Schuhwerk – oder aber durch schwere Hügelläufe.

Zerrung in der Wade durch Aufwärmen vorbeugen

Um das Risiko einer Wadenzerrung so gering wie möglich zu halten – und die damit verbundenen Schmerzen wie auch die dadurch bedingte Trainingspause wenn möglich zu verhindern –, sollten vor jeder Belastung wie dem Laufen ausreichend Dehnübungen durchgeführt werden, da aufgewärmte Muskeln gegenüber einer Zerrung weniger anfällig sind. Des Weiteren müssen vor allem Läufer auf passende Schuhe und bei unbekannten Strecken auf Unebenheiten des Untergrundes achten. Wenn öfter Probleme mit den Waden auftreten, sind darüber hinaus Schuhe mit einem höheren Fersenbereich sowie fester Fersenkappe empfehlenswert.

 

Behandlung einer Wadenzerrung: Eis und Ruhe

Sollten es dennoch zu einer Muskelzerrung in der Wade beziehungsweise zum Auftreten der erläuterten Symptome kommen, so muss die Belastung unverzüglich beendet werden, da andernfalls die Gefahr einer Verschlimmerung der Verletzung in Form eines Muskelfaserrisses besteht. Am besten wird die gezerrte Wade unverzüglich gekühlt, im Idealfall mit einer in Eiswasser getauchten Binde, alternativ besteht die Möglichkeit, sogenannte Cold Packs zu verwenden. Die ersten zwei Tage ist Ruhe sehr wichtig, danach kann mit leichten Bewegungsabläufen und Dehnübungen – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze – die Verkrampfung gelockert werden. Obwohl anfänglich Wärme bei der Behandlung auf jeden Fall vermieden werden sollte, kann diese nach einigen Tagen bei der Beschleunigung der Regenerationsprozesse hilfreich sein.

Dauer der Wadenzerrung abhängig von der Schwere der Verletzung

Wie lange die Ruhe- beziehungsweise Regenerationsphase nach einer Muskelzerrung in der Wade andauert, ist abhängig von der Schwere der Verletzung – sollte es sich um eine leichte Muskelzerrung handeln, so kann oftmals nach der richtigen Sofortbehandlung innerhalb weniger Tage wieder das Training beziehungsweise die Belastung aufgenommen werden, schwere Wadenzerrungen können die Betroffenen jedoch durchaus auch für zwei Wochen (oder noch länger) zur Ruhe zwingen.