Rückenzerrung

Rückenzerrung

Muskelzerrungen sind Verletzungen des Bewegungsapparates, bei denen die betroffenen Muskelpartien über ihr physiologisches Maß hinaus gedehnt werden. Derartige Überdehnungen ereignen sich vor allem bei Sportarten sehr häufig, doch bei alltäglichen Bewegungen wie dem Bücken oder dem Heben von Lasten besteht die Gefahr einer zu starken Dehnung. Während Fußball- oder Handballspieler vor allem im Bereich der Beine an Zerrungen leiden, kommt es bei dem angesprochenen Bücken oder Heben – aus einer ungünstigen Körperposition – eher zu einer Muskelzerrung im Rücken. Allerdings sind auch einige Sportler von Zerrungen im Oberkörper betroffen – dies ist hauptsächlich bei denjenigen Sportarten der Fall, in denen die dortigen Muskeln besonders stark belastet werden; beispielhaft dafür wäre das Turnen.

Zerrungen können der Grund für Rückenschmerzen sein

Rückenschmerzen gehören – hinter Kopfschmerzen – zu den häufigsten neurologischen Beschwerden, in einigen Fällen ist der Grund hierfür eine Zerrung. Rückenzerrungen treten hauptsächlich im unteren Rücken auf, wobei Entzündungen in den Muskeln um die Wirbelsäule entstehen. Eine Zerrung unterscheidet sich von einem Muskelfaserriss dadurch, dass die betroffenen Fasern nicht reißen, sondern lediglich zu stark überdehnt werden. Daraus resultiert auch der Verlauf beziehungsweise die Erscheinungsform einer Zerrung: Diese macht sich zunächst durch ein leichtes Ziehen bemerkbar, das in stärker werdenden Schmerzen beziehungsweise Krämpfen endet; neben den Schmerzen treten zudem Bewegungseinschränkungen auf. Der entsprechende Muskel zieht sich hierbei reflektorisch zusammen und verkrampft. Allerdings kann sich eine Zerrung zu einem Riss der Muskelfaser verschlimmern, sollte die Bewegung nach dem Auftreten der Beschwerden fortgesetzt werden.

Behandlung nach einer Rückenzerrung

Nach dem Auftreten einer Rückenzerrung sollte der Muskel nicht weiter belastet, sondern stattdessen Bewegungen und Aktivitäten verhindert werden. In der Regel wird hierbei zu einem oder zwei Ruhetagen geraten, danach sind jedoch leichte Bewegungsabläufe notwendig, um den verkrampften Muskel zu lösen. Gleichbedeutend mit der Ruhe ist das sofortige Kühlen der betroffenen Stelle mit Eis, welches in regelmäßigen Abständen ungefähr jeweils eine Viertelstunde aufgelegt werden sollte. Wichtig ist jedoch, dass zwischen den einzelnen Kühlphasen Pausen eingelegt werden. Darüber hinaus darf Eis nie direkt auf der Haut angebracht werden, da sich sonst die Blutgefäße zusammenziehen könnten.

Zu Beginn sind Behandlungen mit Wärme streng zu vermeiden, nach einigen Tagen – und nach dem Rückgang der Entzündung – kann milde Wärme wie bei einem Aufenthalt im Whirlpool die Regenerationsprozesse beschleunigen. Des Weiteren ist es ratsam, einen Arzt beziehungsweise einen Physiotherapeuten aufzusuchen, der mit Übungen oder weiteren Behandlungen Linderungen der Schmerzen verschaffen und zudem den Heilungsprozess vorantreiben können. Ein Arzt kann im Übrigen auch feststellen, ob womöglich weitere Schäden, welche über die einer Muskelzerrung hinausgehen, entstanden sind. Die Dauer der Rückenzerrung und die damit verbundene Zeit der Einschränkung unterscheidet sich individuell von Patient zu Patient – möglich sind wenige Tage, nicht selten jedoch sind die Symptome einer Rückenzerrung auch über zwei oder gar drei Wochen zu spüren.

 

Prävention: Stärken der Rückenmuskulatur

Das bereits angesprochene Heben von schweren Lasten aus einer ungünstigen Position ist einer der häufigsten Auslöser von Rückenzerrungen; die Gefahr einer Muskelzerrung ist vor allem in Kombination mit einer ruckartigen Drehbewegung groß. Derartige Zerrungen lassen sich jedoch durch Stärkungen der Rücken- und Bauchmuskulatur durch entsprechendes Training verhindern. Des Weiteren schwächt Übergewicht die Rückenmuskulatur, was wiederum das Risiko einer Rückenzerrung erhöht. Beim Heben von schweren Lasten sollte darauf geachtet werden, dass der Rücken gerade gehalten und die benötigte Kraft mit den Beinen aufgebraucht wird.

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